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Globalisierung und europäische Politik

Umkämpfte Weltpolitik: Formen und Dynamiken von Politisierung jenseits des Nationalstaates
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Dozenten

Beschreibung

Internationale Politik galt lange als eine besondere Form von Politik, die wegen ihrer speziellen Komplexität und Wichtigkeit nicht leichtfertig zum Gegenstand öffentlicher und parteipolitischer Kontroverse gemacht werden dürfe, „einfache Bürger*innen“ weder betreffe noch interessiere und daher in erster Linie in den Händen von Regierungen, Verwaltungen und Expert*innen liegen solle. Im voranschreitenden Prozess widersprüchlicher Globalisierung sind aber auch dominante Formen der Steuerung dieses Prozesses (Stichwort: „Global Governance“) zunehmend zum Gegenstand öffentlicher Forderungen, Kritiken und Kontroversen geworden. Seit der berühmten „Battle of Seattle“ während des WTO-Gipfels 1999 geht kaum ein internationaler Gipfel ohne größere „globalisierungskritische“ Proteste über die Bühne, was in diesem Juli aller Voraussicht nach auch beim G 20-Gipfel in Hamburg der Fall sein wird. Spätestens mit der Eurokrise bewegt sich auch das europäische Integrationsprojekt jenseits des „permissiven Konsensus“ europäischer Eliten und sieht seine Legitimität, wie zuletzt im Rahmen der BREXIT-Kampagne, grundsätzlich in Frage gestellt. Auch die erstarkende populistische Rechte von PEGIDA bis Trump greift die Kritik an der Globalisierung und aktuellen Formen internationalisierten Regierens auf, etwa im Kontext aktueller Fluchtbewegungen und des politischen Umgangs damit. Diese auf den ersten Blick widersprüchlichen Erscheinungen werden seit einigen Jahren unter dem Begriff der Politisierung diskutiert. Das Seminar untersucht was Politisierung genau meint, welche Formen und Dynamiken von Politisierung sich „jenseits des Nationalstaates“ finden und welche politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen diese haben. Der erste Teil des Seminares behandelt verschiedene konzeptionelle Zugänge zum Thema Politisierung sowie seinen Erscheinungsformen und Konsequenzen. Auf dieser Basis soll ein Glossar zu zentralen Begriffen und ein gemeinsames Analyseraster zur Untersuchung von Politisierungsprozessen erstellt werden. Im zweiten Teil des Seminares dienen diese dann zur Untersuchung konkreter empirischer Beispiele. Die Studierenden sollen so befähigt werden, sich systematisch, kritisch und eigenständig mit relevanten wissenschaftlichen Konzepten und politischen Praktiken auseinander zu setzen.

Weitere Angaben

Ort: 04/E01
Zeiten: Di. 10:00 - 12:00 (wöchentlich)
Erster Termin: Dienstag, 04.04.2017 10:00 - 12:00, Ort: 04/E01
Veranstaltungsart: Seminar (Offizielle Lehrveranstaltungen)

Studienbereiche

  • Sozialwissenschaften > Master Internationale Migration und Interkulturelle Beziehungen (IMIB) > Modul 6: Migrationsforschung in der disziplinären Vertiefung
  • Europäische Studien > Master-Studiengang > Master Europäisches Regieren (ab WS 2014/15)
  • Europäische Studien > Master-Studiengang > Master Europäisches Regieren (PO 2010/11) > Die EU als Macht im internationalen System

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